Wissenswertes

Die Menschen hinter den Designs

Viele Modelle der Kunstabteilung Hutschenreuther, gehen aus Entwürfen namentlicher bekannter Künstler hervor, z.B. Fritz Klee, Carl Werner, Karl Tutter, Hans Achziger, die fest bei Hutschenreuther angestellt waren.

Freiberufliche Künstler wie Karl Himmelstoß, Constantin Holzer-Defanti, Lydia Foucar oder Max Daniel Hermann Fritz durften ihre Modelle mit ihren Namen Signieren. Zum größten Teil haben sie auch für andere Porzellanfirmen Modelle entworfen.

Ein verhältnismäßig geringer Teil wurde in der eigenen Kunstabteilung entwickelt, die beteitigten Modelleure blieben meist anonym.

Fritz Klee

Geb. am 24. August 1876 in Würzburg, gest. am 12. Dezember 1976 in Stuttgart, bekannt als Gründer und Direktor der Königlich Bayrischen Fachschule für Porzellan in Selb. Nach seinem Architekturstudium an der Technischen Hochschule in München war Fritz Klee für größere Baugeschäfte und Architekturbüros in Dresden und München tätig.

1908 wurde Fritz Klee mit der Leitung der geplanten Porzellanfachschule in Selb betraut. Er organisierte unverzüglich den Aufbau der Schule, die zunächst behelfsmäßig im Rathaussaal stattfand.

Am 1. April 1909 erfolgte die offizielle Eröffnung der Fachschule für Porzellan in Selb. In der Zwischenzeit war der Unterricht in den Räumlichkeiten des alten Volksschulgebäudes umgezogen.

Da die baulichen und räumlichen Verhältnisse der Fachschule nicht optimal waren, mussten viele Porzellanmodelle in den Selber Fabriken gebrannt werden, was zur Folge hatte, dass es unnötige zeitliche Verzögerungen gab und auch mancher Entwurf den Weg zurück nicht fand.

1914 beschloss der Selber Stadtrat den Fachschulneubau in Angriff zu nehmen. Aufgrund der finanziellen Mittel und der „Kriegswirren“ konnte erst 1919 mit dem Bau begonnen werden.

Am 5. Mai 1921 konnten die Schüler und Lehrer, von Prof. Fritz Klee entworfene „Neue Fachschule“ in der Weißenbacher Str. 60 in Selb. einziehen.Nach absolvieren der Fachschule für Porzellanindustrie war man „Staatlich geprüfter Porzellanmodelleur bzw. Porzellanmaler, also Künstler und auch wertvoller Mitarbeiter für die Industrie.>Fritz Klee war ein strenger, autoritärer Lehrer mit enormer Ausstrahlung, der seine fachlichen und künstlerischen Ansichten durchsetzte. Als Mensch und Vorgesetzter nicht immer einfach.

Er war eine Starke Persönlichkeit mit großen Durchsetzungsvermögen. Andererseits schilderte Hans Achziger ihn als Lehrer mit Einfühlungsvermögen, wenn es darum ging, Talente und außergewöhnliche Begabungen zu erkennen und zu fördern.Mehrere Porzellanfirmen wie Lorenz Hutschenreuther, Zeh Scherzer & Co., Paul Müller, Heinrich & Co., etc. haben zahlreiche Entwürfe von ihm und seinen Schülern in ihre Produktionsprogramme aufgenommen. Die Modelle waren geschmackvoll, fabrikationstechnisch machbar und gut verkäuflich.

1911 ernannte man Fritz Klee, wegen seiner hervorragenden Leistungen zum Königlich Bayrischen Professor. 1917 übernahm Lorenz Hutschenreuther AG die Porzellanmanufaktur Paul Müller, die bereits eine kleine Kollektion von Zierartikel besaßen und gründete die „Abteilung für Kunst“ im Zweigwerk Paul Müller.

Allein Hutschenreuther besaß zu der damaligen Zeit rund 200 Modelle die in der Fachschule entworfen wurde, meist von Prof, Fritz Klee. Die berühmte Löwenmarke von Hutschenreuther entwarf Fritz Klee 1919. Sie kennzeichnet noch heute über Millionen Porzellanteile.

1922
übernahm der Bildhauer Karl Tutter die Abteilung für Kunst und Carl Werner die Technische Leitung von Hutschenreuther.

1939
verlässt Prof. Fritz Klee, nach 31 Jahren, auf eigenen Wunsch Selb und die Fachschule für Porzellanindustrie und zog mit seiner Frau Frieda Klee nach Stuttgart – Sillenbuch. Er zeichnete danach zahlreiche Grafiken und Collagen. Mit 99 Jahren übte er sich noch täglich im zeichnen. Er starb im hohen alter von 100 Jahren.

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